Claudia Plattner, Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), warnt vor einer zunehmenden Professionalisierung von Cyberkriminellen. Besonders russische Akteure setzen gezielt auf Desinformation und Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Unternehmen und Behörden seien häufig unzureichend geschützt. Plattner fordert daher strengere Cybersicherheitsvorgaben aus Brüssel.
Highlights des Vorfalls:
- Anstieg der Cyberangriffe: Besonders vor der Bundestagswahl eine steigende Bedrohung
- Taktik der Angreifer: Kombination aus echten Attacken und Desinformation
- Beispiel: Falsche Behauptung über einen Angriff auf Destatis zur Verunsicherung der Bevölkerung
- Wirtschaftliche Schäden: Cyberkriminalität verursachte 2023 Schäden in Höhe von 179 Milliarden Euro
- Geforderte Maßnahmen: Striktere IT-Sicherheitsvorschriften für Unternehmen
- Cyberangriffe werden immer professioneller
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sieht eine drastische Professionalisierung von Cyberkriminellen. BSI-Chefin Claudia Plattner beschreibt eine regelrechte „Angreiferindustrie“, die täglich raffinierter wird. Besonders russische Akteure nutzen das sogenannte „Russian Playbook“ – eine Mischung aus gezielten Angriffen und psychologischer Kriegsführung durch Fake News und Desinformation.
Vor der Bundestagswahl registriert das BSI einen massiven Anstieg von Cyberangriffen. Dabei werden nicht nur Systeme attackiert, sondern auch bewusst Schlagzeilen generiert, um Unsicherheit in der Bevölkerung zu schaffen. Ein aktuelles Beispiel zeigt dies: Eine Gruppe behauptete, das Statistische Bundesamt Destatis sei gehackt worden. Die Nachricht sorgte für Schlagzeilen, stellte sich jedoch als falsch heraus – ein „billiger Cyberangriff“, so Plattner. Dennoch erreichte er sein Ziel: Verunsicherung.
Neben Desinformation bleibt die reale Bedrohung durch Cyberangriffe bestehen. 2023 belief sich der Schaden durch Cyberkriminalität auf 179 Milliarden Euro, berichtet der Bitkom-Verband. Unternehmen und Behörden seien oft schlecht vorbereitet, weil sie nicht genug in moderne IT-Sicherheit investieren.
Plattner fordert deshalb schärfere Cybersicherheitsvorgaben aus Brüssel. Ohne klare gesetzliche Verpflichtungen würden viele Unternehmen weiter am Schutz ihrer Systeme sparen und damit die Bedrohungslage verschärfen.
Quelle: Handelsblatt
Unser Fazit:
Cyberkriminalität ist längst eine organisierte Industrie mit gewaltigem Schadenspotenzial. Während gezielte Angriffe zunehmend wirtschaftliche Schäden verursachen, verstärken Fake News die Unsicherheit in der Bevölkerung. Unternehmen müssen striktere IT-Sicherheitsvorgaben erfüllen, um sich besser vor Angriffen zu schützen.